Sogenannte “life-history”-Merkmale bestimmen die “Lebensgeschichte” von Organismen, also zum Beispiel wann sie erwachsen werden und wie viele Nachkommen sie haben. Innerhalb von Populationen sind diese Merkmale oft nur wenig variabel, weil sie starker Selektion ausgesetzt sind: Wenn ein Organismus in seiner Umwelt zehn Nachkommen erfolgreich gleichzeitig großziehen kann, aber weitere Nachkommen das Überleben der gesamten Brut gefährden, haben alle Gene, die für mehr oder weniger als zehn Nachkommen codieren, einen starken Selektionsnachteil. Innerhalb der Population werden daher alle Individuen zehn Nanchkommen produzieren. Aber was passiert, wenn nun einige Individuen dieser Population in ein neues Gebiet wandern, in denen sie nur acht Nachkommen erfolgreich großziehen können? Wenn es keine Individuen gibt, die auch einmal weniger als zehn Nachkommen produzieren, sind alle Bruten erfolglos und die neu gegründete Population stirbt schnell wieder aus.